Mittwoch, 15. Februar 2012

Welkomdagen, kroegentocht en "Iron Lady"...

Ihr Lieben, es wird mal wieder Zeit für ein Update, immerhin bin ich jetzt schon seit über einer Woche in Gent und hab somit auch einiges zu berichten.

Letzte Woche Donnerstag und Freitag waren die Willkommenstage für die Erasmus-Stundenten. Das bedeutete zuallererst einmal eine Menge Informationen, Vorträge und Führungen. Alles mehr oder weniger Sachen, die wir schon vorher wussten oder die wir uns zumindestens denken konnten. Trotzdem hat uns bei dieser Masse an Auskünften am Abend ganz schön der Kopf geschwirrt. Wo müssen wir dann später nochmal hin? Wie war das mit den Kursen? Wer ist der Verantwortliche für das und das? *seufz* Die Leiden eines jungen Stundenten. Wie jede Universität ist auch die UGent ein sehr komplexes, verwirrendes und trotzdem irgendwie funktionierendes System. Jetzt heißt es nur, die ersten schwierigen Wochen zu überleben und wir können uns offiziell Gentenarer Studenten nennen.

Das Wochenende war eher unspektakulär. Bis Sonntag waren in Belgien nämlich noch Semesterferien und die meisten Studenten waren zuhause oder im Urlaub. Normalerweise ist Gent eine richtige Studentenstadt mit mehr als 60.000 Studenten - und das bei einer Einwohnerzahl von nur knapp 245.000! Das richtige Studentengewimmel kam dann erst an diesem Montag auf, aber davon berichte ich später noch.
Am Freitag musste ich mich dann an der Universität einschreiben, meine Studentenkarte abholen und dann stand noch eine Stadttour für die Erasmus-Studenten auf dem Plan. Leider haben wir diese verpasst, weil wir uns durch die Verstrickung mehrerer ungünstiger Entscheidung verlaufen haben. Einmal falsch abgebogen, dann Jemanden gefragt, der sich noch weniger auszukennen scheint als wir und schwupps hatten wir keine Ahnung mehr, wo wir waren. Ohne Karte und den Drang selbst zurückzufinden, haben wir es dann tatsächlich nach zwei Stunden wieder an unseren Ausgangspunkt geschafft - die Straßenbahnhaltestelle in unserem Viertel. Lustig war es trotzdem und irgendwie gehört es ja auch zu solch einer Erfahrung dazu.

Am selben Abend wurde es dann auch endlich Zeit für mich, in mein Zimmer zu ziehen. Bis dahin hatte ich mich ja bei Antje einquatiert und nun ging es darum, mich in meinen eigenen vier Wänden wohnlich einzurichten. Dafür war dann auch ein Trip zu Ikea am Samstag notwendig und mit ein paar schönen Kissen und Kerzen (und einer Grundsäuberung) ist es hier jetzt richtig gemütlich. Über meine Wohnverhältnisse und wie hier generell die Häuser und WGs sind, werde ich aber ein andermal schreiben. Das ist nochmal ein ganz anderes Thema. Samstag Abend gabs dann natürlich noch ein paar leckere belgische Biere und der Sonntag war ein typischer Sonntag.

Am Montag ging es dann mit der Uni los. Bis Ende Februar haben wir Zeit verschiedene Kurse zu besuchen und unseren Stundenplan zusammenzustellen. Und im Moment scheint unser wichtigstes und bisher auch einziges Auswahlkriterium zu sein, ob wir den Professor verstehen können oder nicht. Das mit dem Flämischen Dialekt ist aber auch wirklich eine fiese Sache. Aber bisher habe ich Glück gehabt und ich konnte alles ganz gut verstehen. Nur mit dem eigenen niederländischen Sprachkenntnissen hapert es noch ein wenig.
Abends war dann eine Kneipentour (kroegentocht) geplant und wir haben es sogar rechtzeitig hingeschafft - dank unseren Fahrrädern, die wir uns nachmittags geholt/für das Semester ausgeliehen haben. Insgesamt fünf verschiedene Bars und Kneipen haben wir besucht und jedesmal ein anderes belgisches Bier vorgesetzt bekommen. Lekker biertje! Hat richtig viel spaß gemacht und da jetzt endlich wieder das Semester angefangen hat, waren die Stadt und die Straßen voll mit Studenten. Jetzt kann ich mir wirklich vorstellen, hier für die nächsten sechs Monate zu leben.

Gestern war ich dann bei Antjes WG zum Essen eingeladen und hinterher ging es ins Kino, "Iron Lady" in der Vorpremiere gucken. Die Filme werden hier übrigens mit Originalton gezeigt, also ohne Synchronisation, dafür aber mit Niederländischen und Französischen Untertiteln. Am Anfang war das ein wenig gewöhnungsbedürftig, da man immer verleitet wird mitzulesen. Ich fands aber auch sehr lehrreich, weil ich somit wieder viele neue Wörter aufschnappen konnte.

Hier findet ihr übrigens den kläglichen Versuch eines Video-Blogs. Meine persönliche Peinlichkeits-Grenze wird dabei nur ganz knapp verfehlt. Aber somit kriegt ihr wenigstens mal wieder mein Gesicht zu sehen und meine Stimme zu hören. Also: Lachen ist erlaubt! Aber natürlich das bekannte MIT mir lachen und nicht auslachen - versteht sich ja von allein. ;)

Groetjes, ♥





Woord/woorden van de dag:
08.02.: het bestek = Besteck / het mes, de vork, de lepel = Messer, Gabel, Löffel
10.02.: verdwalen = verlaufen, verirren
13.02.: kruimel = Krümel

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