Dienstag, 28. Februar 2012

De mysterieuse poetsvrouw ...*

Ihr Lieben, ich will euch jetzt nicht mit einem langen Bericht über meinen inzwischen langsam entstehenden Alltag langweilen... und trotzdem wird es mal wieder Zeit für einen Blogeintrag. Hier sind jetzt also ein paar "kleine" (Als ob ich mich kurzfassen könnte!) Geschichten und Anekdoten, die sich in den letzten Wochen ereignet haben.

Das Matratzen-Drama:
Das Haus in dem ich lebe hat schon einige Jahre auf dem Buckel. Somit ist es keine Überraschung, dass vor mir noch andere Menschen in meinem Zimmer wohnten. Wieviele und wer genau, weiß ich nicht (und das muss ich auch nicht unbedingt wissen). Diese Menschen haben natürlich auch ihre Spuren hinterlassen... die merkwürdigsten sind wohl dunkle Fingerabdrücke an meiner Decke, die bestimmt drei Meter hoch ist. Was da passiert ist, werde ich wohl nie erfahren... Aber jetzt geht es um meine Matratze. Zu alt, zu weich, zu viele komische Flecken (auch hier verzichte ich auf Details) - mir war sofort klar: Es muss eine neue her! Immerhin will ich für die nächsten fünf Monate keine Rückenschmerzen haben. Über eine Freundin hab ich dann Kontakt zu einer anderen Erasmus-Studentin aufgenommen, deren Aufenthalt in Gent sich dem Ende zuneigte und sie somit ihre Matratze verkaufte. Fünf Monate alt und noch super im Schuss - gekauft! Nun ging es aber darum, die Matratze von ihrem Haus zu meinem zu transportieren. Ich hab bei meinen belgischen Freunden mal nachgefragt, ob denn Jemand ein Auto besitzt und nach kürzester Zeit hatte ich sogar zwei Zusagen. Die Belgier sind wirklich ein unglaublich nettes und hilfsbereites Volk. Aber natürlich musste alles anders kommen. Es gab ein paar Missverständnisse, dann zeitliche Überschneidungen und plötzlich saß ich am Abholtag ohne ein Fahrzeug da. Egal, dachte ich mir - irgendwie kriegen wir das schon hin. Also habe ich mir Antje geschnappt und mit dem Bus ging es Richtung Matratze. Natürlich musste es dann auch noch anfangen zu regnen und den Bus haben wir beim Umsteigen auch verpasst. Schon leicht kaputt kamen wir an und uns war ziemlich schnell klar, dass wir nicht einfach mit einer Matratze unterm Arm wieder im Bus zurückfahren konnten. Außerdem wollte uns das Mädchen auch noch einen Stuhl und einen Tisch schenken. Yay, Gratis-Zeug!
Keine Ahnung wie ich dann auf die Idee kam, aber in meiner Verzweiflung hab ich einfach meinen Vermieter angerufen - immerhin hat er ein Auto und wirkte immer sehr nett. Tatsächlich hat er sich auch prompt auf den Weg gemacht und uns samt Möbel abgeholt. Danke Stephan! Im Großen und Ganzen war das alles ein sehr merkwürdige Aktion... aber wenigstens hab ich jetzt eine neue Matratze!

Zur "Auflockerung" vor der nächsten Geschichte jetzt hier ein Foto von mir, in dem ich stark wie ein gruseliges Killermädchen aus einem Low-Budget-Horrorfilm aussehe - am Anfang unschuldig und später komplett irre. Muah!


"Die Welt ist ein Dorf":
... wie oft man diesen Spruch schon gebraucht und dafür ein zustimmendes Nicken als Antwort erhalten hat. Es stimmt aber auch wirklich. Vor kurzem war ich wieder auf einen der vielen Erasmus-Events unterwegs. Eine Art Speeddating, wobei aber mehr die Betonung auf Speed als auf Dating liegt. Wir saßen alle an mehreren langen Tischen verteilt und konnten uns dann jeweils vier Minuten mit dem Gegenüber unterhalten und somit eine Menge neuer Leute kennenlernen. Die Idee hinter diesen grausigen Namen ist also eigentlich eine ganz nette. Aber das ist nur die Vorgeschichte. Am Ende dieses Events war ich gerade dabei meine Jacke anzuziehen, als plötzlich ein Mädchen neben mir erschien und unsere Blicke sich trafen. Aus diesen kurzen Blick wurde ein verwundertes Starren, das dann durch ein fragendes "Jane?" unterbrochen wurde. Da hat sich nach Gent doch tatsächlich eine alte Bekannte von mir verirrt. Rahel habe ich vor über einem Jahr auf einer Party in Erfurt kennengelernt. Wir waren danach durch eine recht bekannte (^^) Social-Network-Seite miteinander verbunden und haben uns darüber eine zeitlang sehr gut über Musik unterhalten. Nach einer Weile hatten wir uns dann aber aus den Augen verloren... um uns dann wieder durch Erasmus in Gent wiederzufinden. Also steht jetzt "Jane und Rahel - die Zweite!" auf dem Programm.

Hier ist der (leider etwas verschwommene) Beweis:

Mütter, Putzfrauen, ... Vermieter?:
Vor Gent wusste ich bereits, dass ich mit vier Jungs zusammenwohnen werde und auch wenn ich hier nicht so gerne den sauberen und ordnungsliebenden Deutschen raushängen lassen wollte, hat mich doch die Existenz eines Putzplanes interessiert. Um das schonmal vorweg zu nehmen: Es gibt keinen! Meine Vormieterin hat mir damals versichert, dass die Jungs sehr ordentlich sind, immer fein ihre Sachen wegräumen und das sogar hin und wieder sauber gemacht wird. Sie meinte sogar, dass anscheinend die Mütter ab und zu vorbeischauen und den Putzlappen schwingen. Zumindest war das die "Lösung 1", warum es doch von Zeit zu Zeit eine geputzte Dusche und Küche gibt.
Meine Mitbewohner haben mir aber dann erzählt, dass anscheinend manchmal eine Putzfrau vorbeikommt. Jedenfalls ist es des öfteren sauber, wenn sie von ihrem Wochenende in der Heimat zurückkommen. Hiermit haben wir also die "Lösung 2".
Da ich aber als einzige Nicht-Belgierin nicht am Wochenende nach Hause fahre und somit in der Stadt bin, konnte ich der Sache mal auf die Spur gehen und ein weitere Erklärung - "Lösung 3" - finden. Denn am Sonntag habe ich merkwürdige Geräusche bei uns im Haus vernommen und musste dann sehen, wie mein Vermieter gerade dabei war, die Dusche zu säubern. Mein Vermieter - der Retter in meinem Matratzen-Dilemma, der Hausbesitzer, der einen schicken BMW fährt, der Mann, dem ich jeden Monat meine Miete überweise...
während unseres kurzes Gesprächs meinte er dann, dass er alle paar Wochen mal vorbeikommt und putzt. Bin ich die einzige, die das merkwürdig und auch sehr sehr unangenehm findet? :/



*mein Niederländisch ist immer noch im Entwicklungsstadium, also gebe ich im Moment noch keine Garantie auf die Richtigkeit der Titel. Und leider hat sich das mit dem "woord/woorden van de dag" als schwieriges Projekt entpuppt... aber immerhin zieh ich das mit dem Blog noch ganz gut durch.

Donnerstag, 23. Februar 2012

Ghent talk of the town in New York...



P.S.: Ein paar Leute haben mir gesagt, dass sie versucht haben Kommentare zu hinterlassen und das das nicht funktioniert hat. Dem Problem bin ich auf die Spur gegangen und nach ein paar Änderungen, müsste es jetzt klappen. Also... ihr wisst, was ihr zu tun habt. ♥

Sonntag, 19. Februar 2012

Brügge, Brugge, Bruges...

Letzten Samstag machten wir unseren ersten kleinen Ausflug ins belgische Umland - und zwar nach Brügge. Nach nur 20 Minuten mit dem Zug sind wir in dem kleinen Städtchen angekommen, was vor allem (oder zumindest für mich) bekannt ist durch den Film "Brügge sehen... und sterben?" mit Colin Farrell, Brendan Gleeson und Ralph Fiennes.
Den Film habe ich sogar zu Weihnachten auf Dvd geschenkt bekommen, doch leider habe ich es nicht geschafft, ihn vor meiner Abreise anzugucken. Somit hatte ich auch keine wirklichen Vorstellungen von der Stadt und bin sehr unvoreingenommen an den Ausflug rangegangen.

Brügge ist wirklich hübsch mit seinen kleinen Häusern, Straßen und Kanälen, aber das kenn ich schon zu genügend von meinen zwei Wochen in Gent. Leider hatten wir auch ziemlich schlechtes Wetter - dunkle Wolken, kalter Wind, Dauerregen - und somit haben wir uns nur schnell die wichtigsten Sehenswürdigkeiten (Liebfrauenkirche, Marktplatz, Rathaus etc.) angesehen, um uns dann schnell in ein warmes Restaurant zu retten.

Fazit: Netter Ausflug, aber ich werd aufjedenfall nochmal nach Brügge fahren - mit viel Sonnenschein und mehr Zeit im Gepäck.


Brügge


Diese Woche Montag und Dienstag hatten wir frei. Keine Ahnung, ob es ein Feiertag war oder einfach nur eine Erfindung der Universität, aber ich bin die Letzte, die sich darüber beschwert. Somit konnten wir Montag nochmal in aller Ruhe zu Ikea fahren, weil Antje und noch ein paar andere Freunde Kleinigkeiten für ihr Zimmer brauchten. Und den Abend haben wir uns dann mit Wäsche waschen versüßt. Ich habe ja schon einmal angedeutet, dass die meisten Studenten am Wochenende nach Hause fahren. So kommt es auch, dass sogut wie alle WGs keine Waschmaschinen besitzen, weil die Schmutzwäsche immer fein mit zu Mutti genommen wird. Da könnte man glatt neidisch werden. Zum Glück habe ich bei mir unten im Haus einen Waschsalon und den haben Antje und ich dann abends unsicher gemacht. Wir hätten echt nicht gedacht, dass die ganze Aktion soviel Zeit in Anspruch nehmen würde, aber was tut man nicht alles für saubere Sachen. ;)

Am Dienstag haben wir dann einen weiteren Ausflug nach Binche gemacht, weil dort Carneval war und der angeblich total toll sein soll. Das Wetter war mal wieder nicht auf unserer Seite und auch so hatten wir nicht wirklich Glück. Wir sind zwar ohne Probleme nach Binche gekommen und es waren auch unglaublich viele Menschen in den Straßen unterwegs, aber das wars dann auch schon. Ein paar Leute waren ganz witzig angezogen, Konfetti wurde durch die Lüfte geschmissen und hin und wieder ertönte Trommelmusik, aber auf die große Parade, die am Nachmittag stattfinden sollte, warteten wir vergeblich. Im Endeffekt sind wir durchgefroren wie wir waren wieder zurück nach Gent gefahren. Naja... wir haben es zumindest versucht.

Wir haben ja noch ein paar Wochen Zeit für weitere und hoffentlich erfolgreichere Trips.

Ich hoffe es geht euch gut.
Groetjes, ♥

Mittwoch, 15. Februar 2012

Welkomdagen, kroegentocht en "Iron Lady"...

Ihr Lieben, es wird mal wieder Zeit für ein Update, immerhin bin ich jetzt schon seit über einer Woche in Gent und hab somit auch einiges zu berichten.

Letzte Woche Donnerstag und Freitag waren die Willkommenstage für die Erasmus-Stundenten. Das bedeutete zuallererst einmal eine Menge Informationen, Vorträge und Führungen. Alles mehr oder weniger Sachen, die wir schon vorher wussten oder die wir uns zumindestens denken konnten. Trotzdem hat uns bei dieser Masse an Auskünften am Abend ganz schön der Kopf geschwirrt. Wo müssen wir dann später nochmal hin? Wie war das mit den Kursen? Wer ist der Verantwortliche für das und das? *seufz* Die Leiden eines jungen Stundenten. Wie jede Universität ist auch die UGent ein sehr komplexes, verwirrendes und trotzdem irgendwie funktionierendes System. Jetzt heißt es nur, die ersten schwierigen Wochen zu überleben und wir können uns offiziell Gentenarer Studenten nennen.

Das Wochenende war eher unspektakulär. Bis Sonntag waren in Belgien nämlich noch Semesterferien und die meisten Studenten waren zuhause oder im Urlaub. Normalerweise ist Gent eine richtige Studentenstadt mit mehr als 60.000 Studenten - und das bei einer Einwohnerzahl von nur knapp 245.000! Das richtige Studentengewimmel kam dann erst an diesem Montag auf, aber davon berichte ich später noch.
Am Freitag musste ich mich dann an der Universität einschreiben, meine Studentenkarte abholen und dann stand noch eine Stadttour für die Erasmus-Studenten auf dem Plan. Leider haben wir diese verpasst, weil wir uns durch die Verstrickung mehrerer ungünstiger Entscheidung verlaufen haben. Einmal falsch abgebogen, dann Jemanden gefragt, der sich noch weniger auszukennen scheint als wir und schwupps hatten wir keine Ahnung mehr, wo wir waren. Ohne Karte und den Drang selbst zurückzufinden, haben wir es dann tatsächlich nach zwei Stunden wieder an unseren Ausgangspunkt geschafft - die Straßenbahnhaltestelle in unserem Viertel. Lustig war es trotzdem und irgendwie gehört es ja auch zu solch einer Erfahrung dazu.

Am selben Abend wurde es dann auch endlich Zeit für mich, in mein Zimmer zu ziehen. Bis dahin hatte ich mich ja bei Antje einquatiert und nun ging es darum, mich in meinen eigenen vier Wänden wohnlich einzurichten. Dafür war dann auch ein Trip zu Ikea am Samstag notwendig und mit ein paar schönen Kissen und Kerzen (und einer Grundsäuberung) ist es hier jetzt richtig gemütlich. Über meine Wohnverhältnisse und wie hier generell die Häuser und WGs sind, werde ich aber ein andermal schreiben. Das ist nochmal ein ganz anderes Thema. Samstag Abend gabs dann natürlich noch ein paar leckere belgische Biere und der Sonntag war ein typischer Sonntag.

Am Montag ging es dann mit der Uni los. Bis Ende Februar haben wir Zeit verschiedene Kurse zu besuchen und unseren Stundenplan zusammenzustellen. Und im Moment scheint unser wichtigstes und bisher auch einziges Auswahlkriterium zu sein, ob wir den Professor verstehen können oder nicht. Das mit dem Flämischen Dialekt ist aber auch wirklich eine fiese Sache. Aber bisher habe ich Glück gehabt und ich konnte alles ganz gut verstehen. Nur mit dem eigenen niederländischen Sprachkenntnissen hapert es noch ein wenig.
Abends war dann eine Kneipentour (kroegentocht) geplant und wir haben es sogar rechtzeitig hingeschafft - dank unseren Fahrrädern, die wir uns nachmittags geholt/für das Semester ausgeliehen haben. Insgesamt fünf verschiedene Bars und Kneipen haben wir besucht und jedesmal ein anderes belgisches Bier vorgesetzt bekommen. Lekker biertje! Hat richtig viel spaß gemacht und da jetzt endlich wieder das Semester angefangen hat, waren die Stadt und die Straßen voll mit Studenten. Jetzt kann ich mir wirklich vorstellen, hier für die nächsten sechs Monate zu leben.

Gestern war ich dann bei Antjes WG zum Essen eingeladen und hinterher ging es ins Kino, "Iron Lady" in der Vorpremiere gucken. Die Filme werden hier übrigens mit Originalton gezeigt, also ohne Synchronisation, dafür aber mit Niederländischen und Französischen Untertiteln. Am Anfang war das ein wenig gewöhnungsbedürftig, da man immer verleitet wird mitzulesen. Ich fands aber auch sehr lehrreich, weil ich somit wieder viele neue Wörter aufschnappen konnte.

Hier findet ihr übrigens den kläglichen Versuch eines Video-Blogs. Meine persönliche Peinlichkeits-Grenze wird dabei nur ganz knapp verfehlt. Aber somit kriegt ihr wenigstens mal wieder mein Gesicht zu sehen und meine Stimme zu hören. Also: Lachen ist erlaubt! Aber natürlich das bekannte MIT mir lachen und nicht auslachen - versteht sich ja von allein. ;)

Groetjes, ♥





Woord/woorden van de dag:
08.02.: het bestek = Besteck / het mes, de vork, de lepel = Messer, Gabel, Löffel
10.02.: verdwalen = verlaufen, verirren
13.02.: kruimel = Krümel

Montag, 13. Februar 2012

Valentijnsdag

Ich glaub ich habe meinen Valentin gefunden... viele liebe Grüße aus dem verregneten, aber zum Glück nicht mehr so kalten Belgien. ♥



Woord van de dag:
14.02.: broccoli = Brokkoli

Donnerstag, 9. Februar 2012

Nations of the World

Hallo ihr Lieben. Gerade sind wir von unserem ersten "Welcome Day" an der Universität Gent wiedergekommen. Fast zehn Stunden lang mussten wir uns alle möglichen Vorträge anhören, Führungen mitmachen und eine Menge Informationen aufnehmen. Jetzt sind wir ganz schön k.o. Für eine kleine "Aufheiterung" zwischendurch hat der Song "Nations of the World" gesorgt. Original '90er Jahre - immerhin wird Deutschland stolz oder doch eher belustigend als Einheit bezeichnet ("Germany now in one piece"). ♥


Mittwoch, 8. Februar 2012

Groetjes van Kabouter Wesley...

"Kabouter Wesley" ist eine sehr bekannte belgische Comic-Serie von Jonas Geirnaert über den cholerischen und verrückten Wichtel Wesley. Viel spaß damit. ♥

Dienstag, 7. Februar 2012

Het avontuur begint...


Dag allemaal!
Der zweite Tag in Belgien neigt sich dem Ende entgegen, wir haben grad lecker gegessen und sind dabei den Abend zu planen. Da es sich mit vollem Magen bekannterweise besser denken lässt, nutze ich diesen Moment, um ein wenig von unseren ersten beiden Tagen hier zu berichten.

Am Sonntag ging es nachmittags mit dem Flieger nach Brüssel. Der Flug war sehr kurz und kaum waren wir gestartet, ging es auch schon wieder ans landen. Auf dem Flughafen angekommen, mussten wir erst einmal eine Ewigkeit durch die riesen Ankunftshalle laufen... für das tägliche Maß an Sport und Bewegung war also gleich gesorgt. Gewichtheben kam dann als nächste, da wir unser Gepäck (jeweils ein Koffer und ein Rucksack) noch bis nach Gent schleppen mussten.
Der Weg nach Gent war dann erst die richtige Herausforderung. Schlauerweise haben wir uns vorher keine wirkliche Verbindung rausgesucht. Wir wussten nur, dass zweimal in der Stunde ein Zug fährt - klingt also erstmal machbar. Ein Ticket war schnell gekauft, das richtige Gleis auch gefunden und dann mussten wir im Zug vom Schaffner hören, dass wir noch einmal umsteigen müssen. Bei der nächsten Station sind wir dann schnell wieder ausgestiegen und nach einer Weile verwirrenden umhergegucke, hat uns eine nette Belgierin das richtige Gleis gezeigt. Hat also im Endeffekt doch alles geklappt. Nur leider fuhr der Zug dann nur im Schneckentempo nach Gent, weil anscheinend überall Baustellen sind. Und so kamen wir nicht wie geplant nach einer halben, sondern nach anderthalb Stunden Zugfahrt in unserer neuen Heimat an. Puh!

In Gent wurden wir dann von Antjes Mitbewohnern Caro und Thomas abgeholt. Antje ist übrigens eine Freundin aus Leipzig, die ich im Niederländisch-Kurs kennengelernt habe und die genauso wie ich, ein Semester lang in Gent studieren wird. Wenn ich also von "wir" spreche, ist meisten von uns Beiden die Rede. Für den Abend hatte ich noch ein Treffen mit meinem Vermieter und meiner Vormieterin vereinbart und da die Hinfahrt länger war als geplant, mussten wir gleich mit Sack und Pack zum Treffpunkt. Der Vermieter war dann auch pünktlich da, nur meine Vormieterin nicht... etwas verwirrend zu erklären - immerhin habe ich jetzt zumindest einen Blick in mein zukünftiges Zimmer werfen können. Das Haus und die Umgebung sieht in Ordnung aus und auch die Lage ist auch ziemlich gut. Trotzdem habe ich erst einmal bei Antje geschlafen. Ihre WG hat uns was leckeres zu Essen gemacht und einige interessante Dinge über Gent und Belgien erzählt. Im Moment sprechen wir noch ein Deutsch-Englisch-Niederländisch-Gemisch, was teilweise sehr verwirrend sein kann. Ganze zwei Semester habe ich in Leipzig einen Sprachkurs besucht und trotzdem komm ich hier an und versteh kein Wort. In Gent gibt es nochmal einen ganz speziellen Dialekt und dann reden natürlich alle schneller und umgangssprachlicher. Hilfe! Aber das wird schon... muss ja. Schließlich ist der Unterricht hier in Niederländisch! :D

Am nächsten Tag ging es dann mit Caro und Thomas durch die Straßen von Gent. Was ich bisher gesehen habe, gefällt mir richtig gut. Die Häuser sind alle sehr klein und niedlich, es gibt viele alte und schöne Gebäude, viel Wasser und Brücken. Bis zum historischen Zentrum ist es nicht weit und auch meine Fakultät befindet sich in unmittelbarer Nähe. Wahnsinn - kaum zu glauben, dass das jetzt meine Heimat für die nächsten sechs Monate ist.





Heute waren wir dann alleine unterwegs. Antjes Mitbewohner sind nach Hause gefahren und auch generell sind kaum Studenten in der Stadt, weil im Moment noch Ferien sind. Deswegen werde ich mich auch für den Rest der Woche bei Antje einquartieren. Heute haben wir ein wenig die Umgebung erkundet und Einkäufe gemacht. Also alles sehr "spannend" hier, aber für mehr Aktionen ist es im Moment aber auch einfach zu kalt. Aber mit der Kälte habt ihr ja in Deutschland genauso zu kämpfen.
Donnerstag und Freitag sind dann die Erasmus-Willkommenstage und da werde ich bestimmt mehr berichten können. Ansonsten sind wir fleißig dabei Fotos und Videos zu machen.





Groetjes und bis bald,
eure Jane ♥

Woord/woorden van de dag:
06.02.: leedvermaak = Schadenfreude
07.02.: gordel/riem = Gürtel / zeef - Sieb / betweter - Besserwisser